Hunde im Sommer – Diese 10 Tipps sind lebenswichtig!

Die Hitze kommt, die Klimakrise lässt grüßen. Damit Mensch und Hund trotzdem gemeinsam Spaß haben können, statt nur hechelnd in der Ecke zu liegen, gibt es einiges zu beachten:

Regelmäßig im Sommer kommt es zu Unfällen mit Hunden durch die Hitze. Gerade als Neuhundehalter:in kann man sich nicht immer vorstellen, wann und wo die Hitze für unsere Hunde belastend ist. Sinnvoll ist es, dass du dich in die Situation deines Hundes einfühlen kannst. Die 10 wichtigsten Punkte zähle ich dir hier auf.

1. Gefahr in Auto und Box

Lass deinen Hund ab 20 Grad Außentemperatur niemals allein im Auto. Innerhalb von einer Stunde ist die Innentemperatur bei tödlichen 46°C. Bei 26°C ist es nach einer halben Stunde lebensgefährlich.

Auch die Box kann zur Hitzefalle werden. In ihr staut sich die warme Luft und Hunde ersticken qualvoll. Leider ist das kein urbanes Gerücht. Jeden Sommer sterben Tiere und auch Kinder, weil Besitzer:innen und Eltern sich nicht vorstellen können, wie schnell das geht.

Bei einer Überhitzung muss übrigens sofort Kühle zugeführt werden. Das bedeutet Abkühlung mit Eiswasser! (Kalte Handtücher sind zu wenig! Eine Studie zeigt das deutlich HIER.)

2. Tagesrhythmus ändern

Im Sommer liegen die normalen Gassizeiten oft in der größten Hitze. Einigermaßen erträglich ist es nur in den Morgen- und Abendstunden.Hunde müssen nicht naturgegeben ihre 3 Stunden spazierengehen. Schon gar nicht, wenn es heiß ist. Hunde sind Lebewesen und haben da ebensowenig Lust, wie wir Menschen. Hitze kann ein enormer Stressor sein. Deshalb solltest du schauen, wie ihr euren Tagesablauf an das Wetter anpasst und auch überprüfen, ob die Zeiten für das Hundetraining noch passen.

Auch die Wahl der Orte kannst du berücksichtigen. Im Wald ist es kühler als mitten auf dem baumlosen Feld. Am See kann man sich abkühlen.

3. Hab Wasser dabei

Nimm im Sommer unbedingt Wasser mit! Dein Hund schwitzt nicht, sondern muss sich hechelnd Kühlung verschaffen. Das ist sehr anstrengend, vor allem, wenn er auch noch läuft oder sogar arbeiten muss. Durch Wasser kannst du ihm helfen, wenn kein See in der Nähe ist. Sinnvoll sind Flaschen mit integriertem Napf. Bei www.hundwerkszeug.de findest du die passenden Flaschen für unterwegs.

Denk unbedingt auch an Wasser für dich!

4. Sonnenschutz

Auch dein Hund kann einen Sonnenbrand bekommen. Wenn er an der Nase hell pigmentiert ist, insgesamt kurzes und helles Fell hat oder auch gar kein Fell (eventuell auch nur an einzelnen Stellen), denk an ihn, wenn du dich mit Sonnencreme schützt. Es gibt sogar Sonnencreme für Hunde. Aber auch eine unparfümierte Sonnencreme für Babys ohne Zusatzstoffe (so dass das Ablecken kein Problem ist) kannst du nutzen. Ein Sonnenspray verteilt es besser über das Fell als eine Creme.

Halte beim Sprühen den Kopf deines Hundes zur Seite, damit er nichts in die Augen oder die Nase bekommt.

5. Sonnenschutz mitdenken

Achte darauf, dass dein Hund nicht zu lange ungeschützt in der Sonne liegt.Leider kann nicht jeder Hund einschätzen, wann es zuviel ist und leider sind auch hierbei schon einige Hunde zu Tode gekommen.

Du kannst einer Überhitzung vorbeugen mit Kühlmatte, die du deinem Hund anbietest oder einem nassen Handtuch, auf dass er sich legen kann. Kühlwesten können problematisch sein, weil der Hund sie nicht selbst ablegen kann und somit auch die Gefahr einer Unterkühlung entstehen kann.

Sommerspielzeuge, wie dieses Wassereinhorn können deinen Hund erfrischen. Auch ein altes Handtuch in Wasser getaucht eignet sich super zum Schleudern und Zergeln. Der altbekannte Rasensprenger ist für Hunde übrigens genauso lustig zu testen wie für Kinder.

6. Ab ins Wasser

Ab ins Wasser. Auch Hunde lieben es zu planschen und sich abzukühlen. Ob unter dem Gartenschlauch oder am See, Schwimmen ist die beste Beschäftigung im Sommer. Es stärkt die Gesundheit und strengt an und ist im Sommer langen Märschen absolut vorzuziehen.
Es gibt aber auch tolle Wasserspiele für Hunde, wenn man keinen See in der Nähe hat. Einfach vor dem Haus auf der Wiese ausprobieren. In diesem Blogbeitrag meiner Hundeschule bekommst du ein paar Anregungen.

Abkühlung für den Hund im Sommer

7. Kühle Leckereien

Genau wie wir mögen viele Hunde im Sommer schmelzende Kühle auf der Zunge. Da Menscheneis doch sehr viel Zucker enthält, kannst du einfach Hundeeis machen. Löse etwas Leberwurst in Wasser auf und fülle es in Eiswürfelbehälter oder leere Joghurtbecher. Über Nacht eingefroren hast du ein tolles Hundeeis.

Auch normaler Joghurt oder Hackfleisch lässt sich auf diese Art als Eis nutzen. Im Kong kannst du alles Mögliche einfrieren, was dein Hund in Schwerstarbeit herauslecken und kauen kann, ohne sich körperlich zu sehr anzustrengen.

8. Fell beachten

Bürste deinen Hund häufiger als sonst. Alles lose Fell wärmt nur unnötig auf. Hunde, die man scheren muss, sollten unbedingt vor der großen Hitze geschoren werden. Dickes Fell schützt nicht vor Wärme, auch wenn das immer wieder mal als Gerücht auftaucht! es hält die Wärme am Körper des Hundes und kann auf diese Weise überhitzen.

Nicht jeder Hund sollte geschoren werden. Einige Typen neigen zur sogenannten Alopezie, andere müssen vor allem getrimmt werden. Es muss auch immer eine Fellschicht erhalten bleiben, um Sonnenbrand vorzubeugen. Aber gerade alte und kranke Hunde profitieren enorm von der Kühlung durch das kürzere Fell. Dieses Theme ist hart umstritten, aber wie immer solltest du individuell für deinen Hund und dessen Gesundheit (statt des Aussehens) entscheiden.

9. Teste die Wege

Berühre unbedingt mit deiner Hand den Pflasterweg, den du gehen möchtest. Wenn du ihn kaum berühren kannst, wird sich dein Hund die Pfoten darauf verbrennen. Nutz lieber erdreiche Wege oder Wiesen, wenn ihr unterwegs seid.
Hundepfoten halten zwar mehr aus als die menschliche Haut, sie können aber trotzdem geschädigt werden. Vermeide also heiße Betonplatten und alles, wo auch du nicht barfuss laufen würdest. Das gilt vor allem auch für heiße Sandstrände!

10. Achte auf deinen Hund!

Beobachte deinen Hund und wie es ihm geht. Jeder Hund reagiert individuell auf stressige Dinge, zu denen auch Hitze gehören kann. Ist er gereizter oder eher gelangweilter? Hechelt er stark oder ist er ausgeglichen? Weicher Kot kann an Anzeichen von Hitzestress sein, aber auch Rastlosigkeit, weil er keine kühle Stelle findet.

Leg ihm ein nasses Handtuch auf die Beine und feuchte Beine und Bauch so an, wenn ihm die Wärme sehr zu schaffen macht. Kühle Fliesen und befeuchtete Steine oder blanke Erde sind ebenfalls besser als der Wohnzimmerteppich. Biete ihm eine Gelegenheit zu buddeln, wenn es geht. Ein kühlendes Erdloch mögen viele Hunde.

Achte auf deinen Hund und seid ein Team!

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Ariane Ullrich

Ariane Ullrich

Ariane Ullrich ist Verhaltensbiologin, Initiatorin des Hundekongresses, Hundetrainerin, Hundetrainertrainerin, Autorin und Referentin.

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