So machst du deinen Hund resilient

Kann dein Hund mit neuen Problemen gut umgehen? Wie ist es mit seiner Resilienz bestellt? Wie du ihm helfen kannst, seine Widerstandskraft zu stärken, beschreibt Ariane Ullrich.

Resilienz bezeichnet die Widerstandskraft, die ein Individuum hat, um mit unvorhergesehen Situationen umgehen zu können.

Nehme ich eine Situation an und mache das Beste daraus oder lasse ich mich durch sie beherrschen? Wie resilient ein Lebewesen ist, ist nicht nur genetisch vorbestimmt, sondern resultiert aus seinen Erfahrung, seinem Lebensumfeld und seinen sozialenb Kontakten.

Das ist beim Hund nicht anders. Doch egal, was dein Hund erlebt hat oder was er genetisch mibtbringt, du kannst ihm helfen, seine Resilienz zu stärken. Folgende Dinge unterstützen deinen Hund dabei, besser mit Unvorhersehbarem klarzukommen:

Positive Lebenseinstellung

Als Mensch kann man sich selbst in eine positive Stimmung versetzen, indem man sich auf seine Stärken konzentriert und Dinge tut, die einem gut tun. Deinen Hund kannst du dorthin führen, indem du ihn in schwierigen Situationen verbal unterstützt. Lobe ihn, übertrage durch Reden deine positive Stimmung und macht gemeinsam Dinge, die dein Hund gut kann und die er gern macht.
Gib ihm Schnüffelaufgaben, trainiert gemeinsam, bezwingt zusammen schwierige Wanderwege.

Deine positive Stimmung kann deinem Hund helfen, seine ängstliche oder unwillige Stimmung dir anzupassen. Reden ist hier eine große Hilfe.

Eingehen auf Bedürfnisse und Gefühle

Sich verstanden zu fühlen, den Moment zu begreifen und bearbeiten zu können, ist wichtig, um sich selbst wahrzunehmen. Achte darauf, was dein Hund in den verschiedenen Situationen benötigt. Bleib stehen, wenn er sich etwas anschauen muss. Gib ihm die Möglichkeit, die Umwelt mit seinen Sinnen wahrzunehmen. Biete ihm Sicherheit, Körperkontakt und Miteinander, wenn er sie braucht. Genießt den einzelnen Moment zusammen. Kleine Trainingseinheiten müssen beiden Spaß machen. In die Gegend zu starren und miteinander zu kommunizieren, hilft, im Hier und Jetzt zu verweilen.

Freundschaften

Hilf deinem Hund, Freundschaften aufzubauen, indem ihr euch regelmäßig mit bekannten Hunden trefft. Es hilft dir, dich auszutauschen, aber auch dein Hund braucht soziale Kontakte neben dir. Es geht nicht darum, wild miteinander zu spielen oder großartige Erlebnisse zu haben. Gemeinsames Spazierengehen mit anderen Hunden, die man kennt und einschätzen kann, reicht da schon völlig aus. Sie bieten deinem Hund Sicherheit in einer bekannten Situation.

Körperliche Aktivitäten

Es ist eine Binsenweisheit, dass dein Hund Bewegung braucht. Achte aber auch gezielt darauf, mit ihm neue Wege zu beschreiten. Sich mit fremden Dingen in Gemeinschaft auseinanderzusetzen, fordert das Gehirn und die Flexibilität. Als geht wandern, erforscht neue Gegenden.

Probleme lösen

Mit Problemen umzugehen, lernt man nur, wenn man genügend Probleme lösen kann. Biete deinem Hund von Beginn an ausreichend Probleme, an denen er wachsen kann. Das können ganz einfache Futterverstecke sein, also Leckerchenbälle, Schnüffelmatten, Toppl und Co, aus denen er seine Leckerchen herauspulen muss. Aber auch Wege, die nicht immer einfach zu begehen sind, über Brücken laufen, seinen Menschen suchen müssen usw fördern das Problemlöpsungsdenken.

Freies Formen mit dem Clicker hat hier einen riesigen Stellenwert (hier habe ich einen kleinen Workshop gestartet, um zu erklären, wie das geht)

Ruhepausen zum Verarbeiten

Probleme lösen ist anstrengend und die Problemlösungswege müssen verarbeitet werden, um beim nächsten Mal helfen zu können. Deshalb ist ausreichend Ruhe die Grundlage für Sicherheit und Resilienz. Bring deinem Hund eine Ruhedecke bei, achte auf ausreichend gesunden Schlaf und strukturiere seinen Tag so, wie es nötig ist, damit er zur Ruhe kommen kann.

Zum Schluss achte darauf, dass eure Ziele realistisch sind. Du kannst aus einem extrem quirligen Hund keine Schlaftablette machen. Setzt euch Ziele, die machbar sind und die ihr rasch erreichen könnt. Von dort aus kann es dann zum nächsten Ziel weitergehen.

Wo ihr genau hinkommt, wird dann das Leben zeigen. Aber denkt immer daran, der Weg ist das Ziel und man kann sich immer auch Hilfe holen!

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Ariane Ullrich

Ariane Ullrich

Ariane Ullrich ist Verhaltensbiologin, Initiatorin des Hundekongresses, Hundetrainerin, Hundetrainertrainerin, Autorin und Referentin.

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